Was war 2015?

Es zeigte sich,daß Christine deutlich schwächer geworden war als früher und Zeiten hatte, an denen sie sehr schwach war. Reiner wollte sie deshalb nicht alleine lassen. Damit waren Fahrten mit dem Linienbus nicht mehr möglich, und auch die Fahrten nach Lum Sum Dorf 11 mußten wir einstellen. So sahen wir uns gezwungen, Dienste außerhalb des Hauses aufzugeben und unsere Schwerpunkte zu verändern. Seit Februar haben wir ein fleißiges, ehrliches und zuverlässiges Ehepaar angestellt, das uns die Gartenarbeit völlig und die Arbeit im Haus weitgehend abnimmt. Mit ihrem klimatisierten Pickup fahren sie uns gerne, und das verkraften wir. So waren kurze Tagestouren bis nach Bangkok möglich.

Für Reiner bedeutete die neue Situation, daß er sich dem Erlernen der Landessprache intensiver und regelmäßiger widmen konnte, und das macht ihm Freude. Er hielt meistens die Gottesdienste am Sonntag Nachmittag in unserem Haus auf Thai und Gott half ihm sehr dabei. Manchmal hielt auch Christine die Predigt. Im Mai stellte man bei ihm Vorhofflimmern fest. Das bewirkte, daß das Herz sehr viel weniger leisten konnte und er sich an manchen Tagen oft hinlegen mußte und keine schweren Lasten heben durfte.

Christine mußte zeitweise die Arbeit mit den Kindern in der Nachbarschaft ganz aufgeben, hat aber in der zweiten Jahreshälfte wieder mehr Kraft bekommen. So konnte sie nun regelmäßig am Samstag von 10 – 12 Uhr Unterricht in Englisch, Backen und Kochen anbieten, zu dem die Kinder gerne kommen.

Kinder kamen zu uns ins Haus, weil sie zu Hause nichts zu essen hatten. Christine lud die Mütter ein, um Näheres zu erfahren. In der Häusergruppe uns gegenüber auf der anderen Seite der Staatsstraße, wohnen Tagelöhner, die jetzt in der Regenzeit keine Arbeit auf dem Feld finden und damit kein Einkommen haben. Einerseits unterstützen wir mehrere arme Familien, andererseits bewegt uns die Frage, wie man ihnen Hilfe zur Selbsthilfe geben kann. Wir haben die Mütter gebeten, sich selber Gedanken zu machen, wie man neue Verdienstmöglichkeiten finden könnte.

Ende Januar konnten wir mit unserem Hausbesitzer vereinbaren, daß wir auch das kleine Nachbarhaus zusätzlich mieten können. Wir haben es saniert und so umgebaut, daß es für das feuchtheiße Klima bei uns besser geeignet ist und von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Der Umbau des Hauses und die Gestaltung der zugehörigen Gärte war im Oktober abgeschlossen. Damit gewannen wir zusätzlich zwei Schlafzimmer, Dusche und Toilette und einen überdachten Vorraum sowie einen eigenen Garten. Diese Zimmer sind gedacht für Menschen, die bei uns mitarbeiten wollen, oder für Menschen, die Zeit mit Gott verbringen wollen, um wieder Kraft zu schöpfen und sich neu auf Gott auszurichten. Die ersten Gäste kamen im November.

Um Arbeit für arbeitslose Frauen anzubieten, haben wir begonnen, Kärtchen mit kurzen Texten herauszugeben und zu laminieren.

Am 26. Dezember luden wir ein zu unserer jährlichen Weihnachtsfeier, zu der über 200 Besucher kamen, unsere größte Weihnachtsfeier bisher. Aus Platzgründen fand sie erstmals nicht auf unserem Grundstück statt, sondern wir mieteten ein Haus und Gelände in unserem Dorf dafür. Wir wurden von tatkräftigen Helfern kräftig unterstützt.

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