Nach dem einhelligen Zeugnis der Bibel bewirkt die Begegnung mit dem lebendigen Gott eine tiefe Erschütterung. Als der Apostel Johannes dem auferstandenen und erhöhten Jesus Christus begegnete, beschreibt er sein Erleben mit den Worten: „Und als ich Ihn sah, fiel ich zu Seinen Füßen, als ob ich tot wäre.“ Dabei ist dies der Jesus, dessen Liebe er geglaubt und erfahren hatte, der Jesus, der ihm ganz nahe gewesen war. (Er bezeichnet sich selber in Joh. 13, 23 als den Jünger, den Jesus lieb hatte.) Jesus mußte ihm nun die rechte Hand auflegen und ihm sagen: „Fürchte dich nicht!“ Sehr häufig ist die Begegnung mit einem Engel derartig erschütternd, daß der Engel sagen muß: „Fürchte dich nicht!“
Als Menschen der Verkündigung Jesus begegnen steht dort ein Wort, das wörtlich übersetzt lautet „Sie wurden herausgeschlagen“, herausgeschlagen aus dem alltäglichen Gang der Dinge, aus dem, was man für sicher und gewiß hielt, aus dem, was man meinte, unter Kontrolle haben zu können Das Ergebnis ist eine tiefgreifende Erschütterung und Verunsicherung. Dies geschieht auch, , wenn Menschen erleben, wie ein bestimmter Vers der Bibel sie trifft und ihr Leben nachhaltig verändert. Dies geschieht, wenn der Heilige Geist die Worte eines Verkündigers so benutzen kann, daß Gott selber das Innerste eines Hörers treffen kann. Dies geschieht, wenn Gott so handelt, daß es allem widerspricht, was wir erfahren haben oder für notwendig halten. Und dies geschah vor allem in der Auferstehung Jesus Christi von den Toten, wo plötzlich das, was wir für totsicher halten, nicht mehr sicher ist. Diese Erschütterung vor Gott prägte die gesamte frühe Christenheit, ihre Weltsicht und ihr Verhalten. Jesu, der ja die Liebe Gottes in Person war unde den Armen und Schwachen diente, sagte in Mt. 10, 28: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können! Fürchtet aber mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“
Wer diese Erschütterung nicht versteht oder nachvollziehen kann, ist unfähig, ernstzunehmende historische Aussagen über dir frühe Christenheit und ihre Schriften zu machen.
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