1.1.3 Was war 2025?

Bis Anfang März 2025

Der Krebs in Christine wuchs immer mehr, der körperliche Abbau erfolgte rapide und ihre Kräfte nahmen immer mehr ab. Sie mußte im Bett liegen bleiben. Ihre Fähigkeit, sich für längere Zeit zu konzentrieren, ließ stark nach, und Besuch von vielen Menschen verkraftete sie nicht mehr. Es gab Zeiten, an denen sie sich sehr elend fühlte. Zu manchen Zeiten des Tages konnten wir sehr gut miteinander reden, zu anderen Zeiten war sie sehr schwach und konnte nur noch ganz leise sprechen. Inzwischen schlief sie viele Stunden am Tag.

Über ihr Tablet konnte sie sich über das Internet informieren. In dieser Zeit, wo sie sonst nicht mehr viel tun konnte, wurde ihr wichtig, vor Gott zu sein, zu beten, für amdere einstehen und insbesondere stellvertretende Buße (Dan. 9,5) für die Christenheit und unser deutsches Volk zu bringen, wo wir jetzt die Früchte der verbreiteten Gottlosigkeit erleben

Wie schon früher besuchte Reiner zu Neujahr 2025 alle Behörden, Läden und Personen, mit denen wir zu tun haben, um ihnen zum Neujahrsfest zu gratulieren, ihnen für ihren Dienst zu danken, Ihnen alles Gute für das neue Kalenderjahr zu wünschen und ihnen einen kleinen Brief von uns zu geben.

Christine starb am 17. März 2025

Wegen starken Schmerzen im rechten Bein ließen wir Christine am 7. März in die Thanakan-Klinik in Kanchanaburi bringen, in der der Arzt Dienst tat, der ihre palliative Behandlung betreute. Es ergab sich, daß der Krebs so weit gewachsen war, daß er die Blutversorgung des Beines so stark behinderte, daß Teile des Beines begannen abzusterben und damit den ganzen Organismus zu vergiften. Wir verzichteten auf eine Totalamputation des Beines, die das Leben vermutlich noch um vier Wochen verlängert hätte. Am 16. März geriet Christine in große Atemnot, die noch in der folgenden Nacht weiterging. Als Reiner am 17. März gegen 4 Uhr nachts aufwachte, war die Atemnot immer noch groß, aber Christine inzwischen sehr schwach geworden. So bat Reiner Gott, ihrem Elend ein ende zu setzen und entließ sie. Wenige Augenblicke anschließend hörte ihr Herz zu schlagen auf.

Am nächsten Tag, dem 18. März, fand dann in unserer Anbetungskapelle eine Abschieds-feier statt. Es kamen etwa 30 Besucher, alle bis auf 2 in weiß. Unser Freund Pastor Preecha Kirdyoo hielt die Feier. Er predigte über das Wort Jesu „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an Mich glaubt, wird leben, auch wenn erstirbt.“ (Joh. 11, 25) Anschließend wurde Christines Leiche in die Noël-Kiche zur Beerdigung überführt. Dort sprach Reiner in der Beerdigungsfeier auf Christines Wunsch über das Wort, das schon viele Jahre das Motto ihres Lebens war. „Christus ist mein Leben, Sterben mein Gewinn.“ (Phil. 1,21) Ich wurde sehr froh darüber. Neben der Kirche wurde Christine dann begraben.

Reiners Trauer

Unser beider Weg in die Ehe war anders als bei vielen. Wir haben beide unseren Ehepartner nicht gewählt weil wir ihn faszinierend fanden oder als Ergänzung dringend notwendig hatten, sondern weil wir beide den Eindruck hatten, daß Gott diesen Menschen für uns ausgewählt hat. Von Anfang unserer Beziehung stand fest, daß Gott wichtiger sein soll als unser Ehepartner, und unsere Beziehung wichtiger als unser Dienst und alles andere hier auf Erden. Wir entschlossen uns, Gott zu erlauben, daß Er jeden Tag unseren Ehepartner nehmen kann. Dies haben wir ganz bewußt die gesamten über 14 Jahre unserer Ehe festgehalten. Schon lange (in meinem Fall seit fast 48 Jahren) wußten wir beide, daß für einen Christen, der die Rettung durch Jesus Christus angenommen hat, der leibliche Tod ein Übergang in eine wunderbare Gemeinschaft mit Gott ist, die viel schöner und besser ist als alles, was wir hier auf Erden erleben. Gott hat uns die Furcht vor dem Tod genommen und uns dadurch von sehr vielen Ängsten befreit und eine große innere Unabhängigkeit geschenkt. Deswegen mußten wir den Tod nicht verdrängen, sondern konnten ihm sehr bewußt entgegensehen. So konnte Christine auch ihre Abschiedsfeier und Beerdigung voll planen.

Das Vertrauen, daß Gott alles genauestens weiß, alles kann und dabei die ewige Liebe ist, gab uns den Mut, Anfang Mai Gott den völligen Freiraum zu geben, daß Er entscheiden soll, wie es mit Christine weitergeht: Heilung durch medizinische Behandlung, übernatürliche Heilung oder ein Sterbeprozeß. Dieses bewußte Ja-Sagen zu Gottes Wegen bedeutete, daß wir uns nicht auflehnten gegen Gottes Führung, sondern sie so akzeptierten, auch dort, wo sie mit großen Schmerzen verbunden war. Das war dann auch eine große Hilfe auf Christines letzter schwerer Wegstrecke. Ich habe meine Rolle als Ehemann nie so gesehen, daß ich meine Frau als Teil von mir selbst oder als untergeordnet sah, sondern als einen anderen Menschen, der letztlich sein eigenes Geheimnis hat und dem ich mit Rücksichtnahme begegnen soll. Solange wir uns kennen, hatte ich immer eine sehr große Achtung vor ihr empfunden und sie immer als gleichwertig gesehen, obwohl ich in Schule und Universität viel mehr gelernt hatte als sie. Mir war wichtig, ihr dazu helfen, daß sie das entfaltet, was Gott in sie hineingelegt hat. Christine war Linkshänderin, aber das mußte ihr erst ihr Ehemann sagen. Sie war kreativ. So begrüßte und unterstützte ich es, daß sie die Zimmer im Nebenhaus und unsere Anbetungskapelle gestaltete und das lebensgroße Glasbild des Auferstandenen dort malte und neue Lieder schrieb. Vor allem begrüßte ich es sehr, daß sie sehr sensibel war, und ich fand es wunderbar, mit einer solchen Frau verheiratet zu sein.

In mir war immer das Bild: Christine ist mir für eine Zeit von Gott anvertraut, und anschließend gebe ich sie an Gott als Geschenk (mit Geschenkschleife) zurück. Das habe ich ganz bewußt getan, und bin darüber sehr froh geworden. Sie hat mir in unserem gemeinsamen Leben viel Gutes getan, aber für uns beide war es ein sehr großes Geschenk, daß wir die ganze Zeit in innerer geistlicher Einheit sein konnten. Das hat uns vieles so viel leichter gemacht, auch unsere zentralen Entscheidungen im letzten Jahr.

Christine hinterließ eine große Lücke, aber das war für mich keine Schwierigkeit, da wir in den Jahren unserer Ehe mehr und mehr gelernt hatten, daß wir Gott wirklich brauchten in allen Bereichen unseres Lebens. Es war Gott, der uns durchgetragen hatte, und nicht wir selbst und unsere Liebe. Und das blieb für mich genau so wie vorher.

Insgesamt bin ich sehr dankbar für den gemeinsamen Weg mit Christine, aber ich habe nie den Schmerz über den Abschied und den Verlust empfunden und war sofort sehr offen für alle neuen Schritte. Allerdings merkte ich, daß mir etwas die Dynamik fehlte, Dinge schnell und konzentriert durchzuziehen.

Reiners weiterer Weg

Di9e ersten Monate waren voll mit Gängen zu Ämtern und zu Banken. Der Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung, um eine Hinterbliebenenrente als Christines Witwer zu bekommen, brauchte viel Aufwand und Zeit. Ich entschloß mich, das Haus 3 in dem Christine die letzten 3 Jahre gelebt hatte, wieder zum Gästehaus zu machen und mein Schlafzimmer und Büro im Haus 2 wieder einzurichten und zu beziehen. Ich nahm mir mehrere Zeiten, in denen ich Gott um Weisung für die nächste Zeit bat. Die wichtigsten Ergebnisse waren:

  1. Ich sehe eine klare Führung von Gott, nicht mehr zu heiraten.
  2. Meine wichtigste Priorität wird sein, vor Gott zu stehen, Ihm zu danken, Ihn zu ehren, einzutreten für andere und insbesondere stellvertretend Buße zu tun (vgl. Daniel 9, 5).
  3. Ich soll nachdenken, lehren und Schriften verfassen, die ich in diese Webseite setze.
  4. Ich soll da sein für die Einheit des Leibes Christi nach Joh. 17.
  5. Ich stehe nun unter Pastor Preecha Kirdyoo und gehöre damit zur Suvarnabhumi International Chrch Association.
  6. Die Philadelphia Church International Lum Sum ist damit eine Hauskirche unter Pastor Preecha Kirdyoos Mueang Kanchanaburi Church in Kanchanaburi Stadt.
  7. Ich stehe weiterhin in enger Verbindung zur Noël Church in Wang Krachae (dort halte ich alle 2 Wochen die Sonntagspredigt.) und ihren Leitern Arun umd Paeng, die zu Youth with a Mission (YWAM) Thailand gehören.

Ansonsten will ich offen sein für alle Projekte, die Gott noch von mir haben will.

(<= Was war 2024?) ————————————————–—————————


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