1.2.5.1 Gaben des Heiligen Geistes

Unter den Gaben des Heiligen Geistes wird in 1. Kor. 12, 4 – 11 erwähnt: Wort der Weisheit, Wort der Erkenntnis, Glauben, Gaben der HeilungProphetie, Unterscheidung der Geister, Sprachengebet und seine Auslegung.

Dies sind Geschenke, in denen das Wirken des Heiligen Geistes sichtbar wird. Sie dienen zum Nutzen für die einzelnen Christen und für die Gemeinde. Alles bewirkt der Heilige Geist, der sie den einzelnen zuteilt, wie Er will.

Der Leib Christi ist so gebaut, daß wir alle die Ergänzung durch die Gaben der anderen dringend brauchen und sie die Ergänzung durch unsere Gaben.

Wenn der Heilige Geist uns bestimmte Gaben geben will, ist Er offensichtlich davon überzeugt, daß wir diese Gaben zum gesunden Wachstum für uns und unsere Gemeinden wirklich nötig haben. Wer sind wir, daß wir meinen, wir selber wüßten besser bescheid als der Heilige Geist selbst! Möglicherweise leben wir in der Illusion, daß unsere Kenntnis der Bibel und der Psychologie zusammen mit unserem Gebet völlig ausreichend sind. Wir stehen damit in offenem Widerspruch zur biblischen Weisung, uns mit Eifer um die Gaben des Heiligen Geistes zu bemühen, besonders um die Prophetie. (1. Kor. 14, 1)

Weithin ist man der Meinung, daß das Aufhören der Geistesgaben nach dem 2. Jahrhundert dadurch erklärt werden kann, daß wir ja nun das vollständige Neue Testament besitzen und deshalb die besonderen Gaben des Heiligen Geistes nicht mehr benötigen. Dies wird allein schon durch die Tatsache widerlegt, daß im Alten Bund nach dem Bundesschluß auf dem Sinai, in dem Israel sein vollkommenes Gesetz erhielt, Gott fast 1000 Jahre lang Propheten gab. Insbesondere wird aus dem Bibeltext in 1. Kor. 13, 8 – 12 abgeleitet, daß Sprachengebet und Prophetie aufhören, wenn das Vollkommene erscheint. Das hier erwähnte Vollkommene wird dann als der vollständige Text des Neuen Testaments gesehen, und man schließt daraus, daß es seitdem kein von Gott inspiriertes Sprachengebet und keine von Gott inspirierte Prophetie mehr geben kann, und bekämpft deshalb das Auftreten dieser Gaben in der Gemeinde. Diese Auslegung des Textes ist jedoch falsch. Denn wenn das Vollkommene erscheint, werden nicht nur die Prophetien beendet, sondern auch die Erkenntnis, und wir werden alles klar und offen sehen. Noch sind wir in der Situation, daß alle unsere Erkenntnis über Gott Stückwerk ist. Daraus müssen wir schließen, daß das Vollkommene erscheint, wenn Jesus in Seiner Herrlichkeit wieder auf Erden sichtbar werden wird. Damit sind das Sprachengebet und seine Auslegung und die Prophetie auch heute noch legitime Gaben des Heiligen Geistes, die erbeten und genutzt werden sollten.

Wir sollten also Gott um Erkenntnis bitten, wo wir persönlich und unsere Gemeinden welche Gaben in unserer jetzigen Situation besonders brauchen, und Gott um diese Gaben bitten. Und wir sollten darum bitten, daß diese Gaben bei uns in einer Weise gelebt werden , daß sie Gott ehren und der Gemeinde als Ganzes dienen.